Ziel einer Freilandanlage für Maurische Landschildkröten muss es sein, ihren natürlichen Lebensraum in den Mittelmeergebieten als möglichst naturnahe Landschaft nachzubilden. Die Nachbildung der Natur allein genügt in unseren Breitengraden jedoch nicht, denn unser mitteleuropäisches Klima ist für die wärmebedürftigen Landschildkröten meistens zu kalt, zu niederschlagsreich und weist eine zu geringe Sonnenscheindauer auf. Wir müssen deshalb auf technische Hilfsmittel zurückgreifen, um trockene Bereiche mit erhöhten Temperaturen zu schaffen. Ein Frühbeetkasten mit Wärmelampe ist die einfachste Möglichkeit, dies zu erreichen. Der Treibhauseffekt erhöht bei geringer Sonnenbestrahlung sofort die Temperaturen im Frühbeetkasten, die Wärmelampe überbrückt Schlechtwetterperioden.
Eine Innen- bzw. Terrarienhaltung ist für die artgerechte Haltung von Maurischen Landschildkröten nicht geeignet. Saisonale Temperaturschwankungen, ab- oder zunehmende Sonnenscheindauer sowie die nächtliche Abkühlung ist für diese Schildkrötenart wichtige klimatische Bedingungen, die nur durch eine konsequente Aussenhaltung ermöglicht werden können. Ausserdem vermag eine Innenhaltung dem grossen Bewegungsdrang dieser Landschildkröten kaum gerecht zu werden. Balkone eignen sich zur Schildkrötenhaltung nur, wenn diese windgeschützt und gut besonnt sind und für die Realisierung eines grösseren Geheges genügend Platz bieten.
Maurische Landschildkröten müssen zur artgerechten Haltung während ihrer Aktivitätsphase dauernd, das bedeutet Tag und Nacht, draussen gehalten werden.
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