Vermehrung und Aufzucht von mediterranen Landschildkröten
Die Aufzucht von mediterranen Landschildkröten (Griechische Landschildkröte Testudo hermanni, Maurische Landschildkröte Testudo graeca, Breitrandschildkröte Testudo marginata) sollte sich an der Natur orientieren. Schildkrötenaufzuchten, die in Gestalt und Farbe den Tieren in freier Natur entsprechen, sind das Ergebnis einer artgerechten und nachhaltigen Schildkrötenhaltung. Die Lebensbedingungen von Jungtieren der mediterranen Landschildkröten in freier Natur weichen nicht grundsätzlich von jenen der geschlechtsreifen Schildkröten ab. Ab erstem Lebenstag ernähren sich die Jungtiere gleich wie ihre Elterntiere und auch sie halten während der kalten Jahreszeit bereits im ersten Jahr eine Winterstarre. Einen wichtigen Unterschied gibt es allerdings: Jungtiere haben einen höheren Feuchtigkeitsbedarf. Ausserdem müssen Jungtiere aufgrund ihrer geringen Grösse vor Fressfeinden geschützt werden.
Mit dem Versuch, Schildkröteneier erfolgreich auszubrüten, übernimmt der Schildkrötenhalter die Verantwortung, alles zu tun, um die Schlüpflinge artgerecht zu halten und zu gesunden, geschlechtsreifen Schildkröten heranwachsen zu lassen. Verantwortungsbewusste Schildkrötenhalter erzielen deshalb nur so viele Nachzuchten wie sie selber halten oder an andere Halter abgeben können. Zu viele "überzählige" Schildkröten finden immer noch den Weg in die Schildkröten-Auffangstationen oder werden einfach ausgesetzt. Es ist wünschenswert, dass sich die Schildkrötenhalter selber eine Beschränkung auferlegen und, wenn überhaupt, nur in geringer Zahl Eier ausbrüten.